Dienstag, 24. Februar 2015

Das Wollschaf fragt / Die verstrickte Dienstagsfrage ... im Februar

Die verstrickte Dienstagsfrage Woche 9/2015 (24.02.2015)

Hat sich Dein Strickgeschmack im Laufe der Jahre hinsichtlich der verwendeten Garne, der bevorzugten Projekte und/oder der Art der Modelle verändert? Was hast Du früher ge- bzw. verstrickt, was strickst Du heute und worauf führst Du den Wandel - sofern es einen gibt - zurück?

Oh ja! Ich lege heute viel mehr Wert darauf, besondere Garne und Materialien zu verarbeiten, Material, Muster und Schnitt auf einander anzustimmen und an das Tragen und Pflegen schon im Voraus zu denken.
Besonders Internet, Webshops und verschiedene Blogs waren hier einflussgebend. Dabei sauge ich die Informationen, Bilder, Anregungen regelrecht auf; ich lasse mich inspirieren und kann vergleichen, aber auch Garne und Anleitungen kaufen, die ich in den ansässigen Geschäften nicht bekommen würde. Und nicht zuletzt kann ich mit selbst gefärbter und handgesponnener Wolle auch einmalige und ganz besondere Projekte realisieren.

Die verstrickte Dienstagsfrage Woche 8/2015 (16.02.2015)

Was macht für Dich ein gutes Strickdesign aus?


Für mich ist es das Zusammenspiel verschiedener Dinge: eine Anleitung, die verständlich und nachvollziehbar ist. Ein Design, das frisch und modern wirkt. Eine gute Abstimmung von Material, Muster und Farbe. Tragbarkeit. Kosten für Material, Anleitung und Arbeitsmaterialien.
Was nützt das raffinierteste Spitzen-Lace-Tuch, wenn ich doch denke: Ja, meine Uroma hätte so etwas auch getragen. Oder ein Muster, dass im falschen Garn oder einer zu wilden, unruhigen Farbmischung untergeht? Eine Anleitung, bei der ich mehr Angst vor Fehlern habe, als Lust darauf, loszustricken? Oder eine Materialempfehlung, die mich mehr kostet, als ein Familien-Wochenend-Groß-Einkauf?

Die verstrickte Dienstagsfrage Woche 7/2015 (09.02.2015)

Mein wunderschöner handgestrickter Pulli weist unschöne Tragespuren eines Gurtbandes auf. Sieht fast wie verfilzt aus. Die Wolle war so teuer (Seide und Alpaka). Wie bekomme ich diese Spuren raus? Kann ich einen Wollkamm gefahrlos verwenden oder wird er dadurch gänzlich ruiniert? Hat eine erfahrene Strickerin Rat?

Hmmm... gegen verfilzte Stellen hilft ein Wollkamm ja eigentlich nicht. Wobei ich die Dinger ohnehin nicht mag. Manchmal nehme ich einen Einweg-Rasierer, z.B. bei den gestrickfilzten Hausschuhen. Und wenn es nur ein bisschen Pilling ist, greife ich dann doch lieber zur ganz kleinen Schere und schneide die feinen Knötchen einzeln weg.

Die verstrickte Dienstagsfrage Woche 6/2015 (02.02.2015)

Wie wichtig sind Dir beim Garnkauf Kriterien wie geprüfte Schadstofffreiheit, organisch, nachhaltige Herstellung, Fair Trade u.ä.? Achtest Du auf entsprechende Gütesiegel?

Schwieriges Thema. Es könnte ja so einfach sein, wenn immer das drin ist was drauf steht. Aber wenn ich so die Berichte über Apple und Ikea im Hinterkopf habe, dann klafft doch auch dort recht weit auseinander, was angegeben wird und wie es tatsächlich ist. Ist das denn bei Wolle anders?
Und was ist an mulesingfreier Wolle besser, wenn die Tiere trotzdem nicht artgerecht gehalten werden? Oder an pflanzengefärbter Wolle, wenn dafür giftige Pflanzen verwendet wurden? Wie gesagt: schwieriges Thema.

Ich färbe mit Säurefarben und versuche, nicht übermäßig die Umwelt zu belasten. Ich verwende die Beize mehrfach, zum spülen das Wasser aus unserer Regenwasserzisterne und ich verspinne inzwischen auch Bio-Merino. Ich achte auf mulesingfreie Wolle, sofern das angegeben wird.
Ökologisch korrekt wäre nur die Verwendung der Wolle von Schafen aus eigener Haltung, waschen mit Regenwasser und färben mit ungiftigen, hautfreundlichen Pflanzen. Und damit auch der Verzicht auf Mischungen mit Seide (die armen gekochten Raupen in ihren Kokons...), auf Mischungen mit Nylon (adieu ihr haltbaren Socken...), Lurex (kein Glitzer mehr auf dieser Welt) usw..  Denn was soll das mit Fair-Trade-Wolle aus Mexico, wenn der Transport so enorm die Umwelt schädigt...


 

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