Mittwoch, 29. Oktober 2014

Das Wollschaf fragt / Die verstrickte Dienstagsfrage ... im Oktober

Die verstrickte Dienstagsfrage 43/2014 – 28.10.2014

Nutzt Du auf Deinem Smartphone oder Tablet Strick-Apps? Wenn ja, welche und warum, welchen Nutzen haben sie für Dich?

Ich oute mich: In Hinsicht auf moderne Handys, Tablets und Apps hinke ich völlig der Zeit hinterher und meine Uhr tickt unendlich langsam. Nicht, dass ich mich grundsätzlich dagegen sperre- aber ich habe ein uraltes Handy ohne Apps, Internetzugang und sonstiges, das mir völlig ausreicht. Aber ich liebe mein neues Laptop mit dem riiieeesigen Display und nutze Internet, Mails und dergleichen sehr rege. Ich möchte einfach nicht mit gesenktem Kopf durch die Straßen torkeln oder bei einem Café-Besuch, beim Einkaufen, lesen, stricken oder sonstigem hektisch in meiner Handtasche nach meinem dauer-piepsenden und - klingelnden Handy suchen.

Die verstrickte Dienstagsfrage 42/2014 – 21.10.2014

Derzeit erweitere ich immer wieder meine Büchersammlung zum Thema Stricken. Daher interessiert es mich, was eure Bibliothek bisher so beinhaltet. Sind es Musterbücher, Grundlagenbücher, Bücher zu bestimmten Themen wie Socken oder Oberteilen? Sind die Bücher in eurer Muttersprache geschrieben oder nutzt ihr auch andere Sprachen, um eure Erkenntnisse zu erweitern? Habt ihr schon Muster aus den Büchern nachgestrickt, oder war es nur ein Spontankauf und die Bilder sind toll anzusehen? Wie umfangreich ist eure Büchersammlung zu diesem Thema? Müsst ihr die Bücher in den Händen halten können oder habt ihr auch Ebooks? Dann hätte ich noch eine Frage: Habt ihr Zeitschriften-Abos zum Thema Stricken? Sind dies Offline- oder Online-Abos? Oder kauft ihr regelmäßig Strickzeitschriften?  Welche Zeitschriften habt ihr? Gibt es welche, die euch enttäuscht haben?

Ganz einsam liegt ein einziges englisches Noro-Häkelbuch in meinem Zeitschriften-Korb; daneben jedoch einige ganz unterschiedliche Zeitschriften. Meistens spontan gekauft, weil ich genau dieses eine Muster unbedingt ausprobieren wollte- stets ein sehr einfaches, da ich komplizierte Musterraporte über viele Reihen viel zu anstrengend finde. Zweifelsohne sehen die wundervoll aus und ich bewundere jeden, der das kann und die Geduld dazu hat. Ich kann und will es aber nicht. Gelegentlich sehe ich mir auch meine vielen gesammelten PDF-Dateien an und denke dann immer: Ja richtig, das wolltest Du ja auch mal nacharbeiten... Vielleicht schaffe ich das, wenn ich in 20 Jahren in Rente gehe.

Die verstrickte Dienstagsfrage 41/2014 – 14.10.2014

Das Wollsch(l)af hat verschlafen :-( Passend dazu die heutige Diensschlafs…ähhh…tagsfrage: Bist Du schon mal während des Strickens eingeschlafen? Was machst Du, wenn Du müde bist, aber trotzdem noch stricken möchtest?

Der Gedanke liegt gar nicht so fern, da ich ein typischer Bis-in-die-Nacht-Stricker bin. Ich stricke ja sogar nachts als Beifahrer im Auto, wenn es stockdunkel ist. Das sind dann Filzschuhe, bei denen man ja nichts falsch machen kann. Neueste Anschaffung ist allerdings eine biegsame schmale LED-Leuchte mit USB-Anschluss fürs Auto. Hat mein allerliebster Ehemann genehmigt und für gut befunden. Aber abends auf dem Sofa scheint mein Körper in einen Funktions-Modus zu schalten, dass ich stricken kann, bis mir die Finger wehtun. Dann gebe ich Ruhe und gehe ins Bett; Mitternacht ist dann oft schon vorbei.

Die verstrickte Dienstagsfrage 40/2014 – 07.10.2014

Wieder einmal beschwört ein abwertender Artikel über handarbeitende Frauen einen Shitstorm in Netz herauf. Was denkst Du? Warum fühlen sich so viele Frauen sofort angegriffen und gehen in den Verteidigungsmodus, sobald jemand abwertend über Handarbeiten schreibt? Mangelt es der handarbeitenden Frauenwelt vielleicht einfach nur an dem Selbstbewusstsein, über solches Geschreibsel mit einem milden Lächeln hinwegzusehen?

Ich denke, viele fühlen sich deshalb so persönlich angegriffen weil hier deutlich wird: hier schreibt keine gute Journalistin, sondern eine Frau, die das nicht kann, was sie verurteilt. Sie spricht nicht etwa ein Thema an, beleuchtet es von mehreren Seiten, hinterfragt oder gibt gar im Austausch mit anderen die Möglichkeit, sich mit ihr und diesem Thema auseinanderzusetzen. Sie lässt ihre Abwertung und Missbilligung im Raum stehen- und das ist kein guter Journalismus. Anders könnte man das sehen, wenn dort eine Managerin und Karrierefrau schreiben würde und man könnte schmunzelnd sagen: die weiß ja gar nicht, wovon sie schreibt.

Ich fühle mich verletzt, unverstanden und ganz tief in eine Schublade gedrückt. Ich sitze allabendlich- und wann immer es geht- vor meinem Spinnrad, häkle, stricke, filze. Ich backe Cookies, koche Marmelade und nähe Patchworkdecken. Weil es mein Ausgleich zu einem anstrengenden Bürojob ist. Niemand schätzt mich dabei als Vorzeigemami mit Töchterchen, Biogarten und Ökotick ein, denn ich trage Bussineßkleidung, kaufe bei Edeka und habe perfekt manikürte Nägel. Und es fiele mir im Traum nicht ein, Leute mit selbstgemachten Dingen zu beschenken, die sie nicht brauchen. Dafür kann man vorher nach Vorlieben und Wünschen fragen oder es auch ganz bleiben lassen. In meiner Verwandtschaft macht fast niemand Handarbeiten- und man trägt meine Filzhausschuhe, Mohairschals und Handschuhe gerne, liebt mein Gebäck und genießt die besondere Zuwendung. Und das schon ein Leben lang- und nicht seit irgendeiner Do-it-yourself-Welle. Wer so schreibt, konnte wohl noch nie Freude über eigener Hände Arbeit empfinden.

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